vhw Mitteilungen

Bei den vhw Mitteilungen handelt es sich um die Verbandszeitschrift des  vhw. Das Inhaltsverzeichnis und den einleitenden Artikel „Auf ein Wort“  finden Sie in den folgenden Links.

Sonstige Ereignisse und Aktivitäten

Zurückliegende Aktivitäten, Ereignisse sowie PDF-Volltexte älterer vhw Mitteilungen finden Sie im

Flagge Freistaat Sachsen

Gewerkschaftstag in Dresden

Am 27. und 28. April 2023 fand in Dresden der 8. Ordentliche Ge­werkschaftstag des SBB Beamtenbund und Tarifunion Sachsen e.V. statt. Das alle fünf Jahre tagende demokratisch gewählte Gremium der 110 Delegierten aus allen 38 Mitgliedsgewerkschaften und -verbänden traf wichtige Satzungs-, Personal- und Inhaltsent­scheidungen für die kommenden Jahre. Der vhw sachsen war mit Prof. Angela Thränhardt und dem Landesvorsitzenden Prof. Dirk Müller hervorragend vertreten und erzielte sowohl administrativ als auch inhaltlich die folgenden Erfolge:

  1. Die Landesleitung wollte in § 12 eines neuen Satzungsent­wurfs die Repräsentation sogenannter ganz kleiner Ver­bände, zu denen nach deren Definition auch der vhw sachsen ge­hören würde, von bisher zwei Sitzen auf nur noch einen be­schneiden. Erst ab einer Verbands- oder Ge­werkschaftsgröße von 100 Mitgliedern sollte es weiterhin zwei Sitze geben. Nach Redebeiträgen von Prof. Dirk Müller und Dr. Monika Zekert von der Ver­einigung der Beschäftigten des Sächsischen Rechnungshofes (VBSR) mit Argumenten für die Vielfalt und die An­erkennung des Ehrenamtes reichte es im Gremium aufgrund zahlreicher Gegenstimmen und Enthaltungen nicht für eine qualifizierte Mehrheit für eine Änderung von § 12, womit es bei der bisherigen Regelung bleibt. Somit werden wir auch auf dem GWT 2028 wieder mit zwei Delegierten vertreten sein.

  2. Von den vier Anträgen des vhw sachsen wurden drei als Arbeitsmaterial und einer voll­ständig angenommen. Juniorprofessoren und der akademische Mittelbau sollen in Zukunft standardmäßig mit im Personalrat vertreten werden. Die An­träge zur standardmäßigen Ver­beamtung auf Probe neu berufener Professoren, zur Auf­hebung des Verhandlungsverbots für Professoren sowie zur Abkehr von Microsoft-Dateiformaten im öffentlichen Dienst wurden in Ihrer Zielsetzung gewürdigt, das Gremium sieht jedoch mehrheitlich noch Klärungs­bedarf bzgl. der jeweiligen konkreten Aus­gestaltung.

Die öffentliche Veranstaltung am 27. April 2023 war mit den Fraktionsvorsitzenden von vier der fünf Landtagsfraktionen, namentlich Christian Hartmann (CDU), Rico Gebhardt (Die LINKE), Franziska Schubert (Bündnis 90/Die Grünen) und Dirk Panter (SPD), sowie dem Minister­präsidenten Michael Kretschmer (CDU) und dem dbb-Bundesvorsitzenden Ulrich Silberbach politisch und gewerkschaftlich hochkarätig besetzt. Während fast alle Redner – darunter auch die wiedergewählte sbb-Vorsitzende Nannette Seidler – die gegenseitige Wertschätzung, die Ver­handlung auf Augenhöhe mit im Ergebnis guten Kompromissen sowie die Beendung der Bestrafung von Loyalität bei Nichteinlegung von Widersprüchen als vordringliche Ziele in den nächsten fünf Jahren anführten, stach Christian Hartmann durch eine Blut-Schweiß-und-Tränen-Rede mit einer Forderung nach längeren Arbeitszeiten hervor. Dass die vielfach bereits am oder über dem Limit arbeitenden Kolleginnen und Kollegen aufgrund von Versäumnissen der Politik wie z. B. bei der Personalplanung im Bildungsbereich auf eine solche Art kritisiert werden, ist uns als vhw sachsen völlig unverständlich.

vhw auf dem GWT in Dresden 04/2023

Bildnachweis: © Agentur Projekt40 | Jeannette Koch

Neuer vhw-Landesverband in Hamburg gegründet

Am 7. Februar 2023 wurde der vhw-Landesverband der Freien und Hansestadt Hamburg gegründet. Die Gründungsveranstaltung des vhw hh fand an der HAW in Hamburg statt. Als Ehrengäste kamen der vhw-Bundesvorsitzende Prof. Dr. Josef Arendes und der dbb-Landesvorsitzende Rudolf Klüver. Beide richteten Grußworte an die Anwesenden und sicherten dem neuen Landesverband gute Zusammenarbeit und Unterstützung zu. Der dbb beamtenbund und tarifunion ist der Dachverband des vhw. Der vhw ist darin die Fachgewerkschaft für den Hochschul- und Wissenschaftssektor.

Die Versammlung wählte Prof. Dr.-Ing. habil. Frank Helmut Schäfer von der HAW Hamburg einstimmig zum Landesvorsitzenden. Als stellvertretende Vorsitzende wurden Dr. med. vet. Petra Kirsch vom UKE Hamburg, Francesco Gelati von der Universität Hamburg und Heiko Martin vom Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung Hamburg ebenfalls einstimmig gewählt.

Der vollständige Bericht zur Gründungsveranstaltung ist auf der Landesseite des vhw Hamburg eingestellt.

Stellungnahme zum Wissenschaftszeitvertragsgesetz

Der dbb beamtenbund und tarifunion hat auf der Grundlage der vhw-Stellungnahme zur Evaluation des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes und in Zusammenarbeit mit dem vhw eine deutliche Stellungnahme zu dem zur Novellierung anstehenden Gesetz veröffentlicht.

Die Evaluation des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes (WissZeitVG) zeigt für den dbb: Die Beschäftigungsverhältnisse des wissenschaftlichen Personals müssen verbessert werden.

Die Politik hat bereits in der Vergangenheit versucht, den Fehlentwicklungen in der Befristungspraxis entgegenzuwirken und dadurch die Beschäftigungsverhältnisse des wissenschaftlichen Personals zu verbessern. Die Evaluation des WissZeitVG belegt, dass dabei jedoch nur geringfügige Erfolge erzielt wurden. Mehr als zwei Drittel des hauptberuflich wissenschaftlichen Personals an Universitäten ist demnach befristet beschäftigt, was bei den Betroffenen zu Unsicherheiten in sämtlichen Lebensbereichen führt. „Eine Befristung folgt der nächsten, die Familienplanung wird aufgeschoben, Kredite sind nur schwer zu erhalten, und die Beschäftigung ist durch ein starkes Abhängigkeitsverhältnis geprägt“, kritisierte der dbb Bundesvorsitzende Ulrich Silberbach am 23. Januar 2023.

Angesichts der geplanten Reform des WissZeitVG fordert der dbb in einer Stellungnahme eine auskömmliche Grundfinanzierung an den Hochschulen. Silberbach: „Es kann nicht sein, dass wir in unserem ressourcenarmen Land von einem ‚Wissenschaftsprekariat‘ sprechen müssen. Wer angemessene Beschäftigungsbedingungen an unseren Hochschulen und den akademischen Nachwuchs fördern möchte, muss für eine bessere Grundfinanzierung sorgen. Sie ist zentrale Voraussetzung für die erforderliche nachhaltige Personalausstattung und ausreichend Arbeitsstellen für die Verrichtung von Daueraufgaben. Nur so können sich die Beschäftigten mit einer Qualifizierungsbefristung auf ihre eigentliche Aufgabe konzentrieren: eben ihre Qualifizierung.“

Die vollständige Stellungnahme können Sie hier nachlesen: Entwurf dbb Position zu WissZeitVG finaler Entwurf

Bildnachweis: © Abgeordnetenhaus von Berlin / Peter Thieme